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Das Schweigen Gottes ist - vermutlich - nicht sein letztes Wort

Jemand aus meiner Verwandtschaft wollte in seinen jüngeren Jahren, inspiriert duch fesselnde Missionarsberichte, katholischer Priester werden. Tatsächlich verbrachte er auch einige Monate in einem Internat für Priesteranwärter. Dann verließ er plötzlich - von einem Tag auf den anderen - die Schule und begann eine weltliche Ausbildung.

   Viele Jahre später fragte ich ihn einmal, wieso er den die Priesterausbildung beendet hätte und ob er überhaupt noch an Gott glauben würde. Er schaute mich Ernst an und sagte dann: "Würdest du an einen Jemanden glauben, der dir nicht antwortet?"

   Ich weiß bis heute nicht, was damals konkret vorgefallen ist. Aber es scheint so, dass er keine erkennbaren Antworten auf seine Gebete erhalten  und daraus geschlussfolgert hat, dass der angerufene christliche Gott überhaupt nicht existiert.

 

Ich denke, dass der heutige Atheismus meines Verwandten nachvollziehbar und verständlich ist. Aber ist er auch zwingend logisch und folgerichtig? Könnte Gott - aus welchem Grunde auch immer - nicht einfach geschwiegen haben? Gewiß, auch dies wäre denkbar!

   Und könnte es nicht sein, dass der heutige sich stark verbreitende Atheismus letztlich nur eine Reaktion auf ein Schweigen Gottes ist? Das ER an anderer Stelle aber durchaus zu und mit Menschen redet?

  Das wäre aber ziemlich ungerecht, mag jetzt der ein oder andere denken. Warum offenbart er sich dem einen und dem anderen nicht? Nun, Er ist Gott und kann tun und lassen, was Er will, oder nicht?

 

Persönlich bin ich aber der Ansicht, dass das Schweigen Gottes eigentlich nicht sein letztes Wort ist. Das hier auch Hartnäckigkeit belohnt würde und das folgende Jakobuswort nach wie vor seine Gültigkeit hat: