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Aus dem Sumpf gezogen!

 

 Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;

Diese berühmte Zitat aus dem Monolog des Heinrich Faust drückt eine tiefe Frustration aus. Es ist das Bekenntnis eines Mannes, der viele Jahre seines Lebens mit wissenschaftlichem Studieren zugebracht hat. Aber jetzt zugeben muss, dass all seine Bemühungen im Grunde genommen vergeblich waren. Er hat das Rätsel des Lebens nicht lösen können.

  

Das ehrliche Bekenntnis eines Gescheiterten hat seine ganz eigene Würde. Es ist das Eingeständnis, an einem Endpunkt angelangt zu sein, wo es für Selbsttäuschungen, Ausreden und Illusionen keinen Raum mehr gibt, die nüchterne Wahrheit offenbar geworden ist.

    An dieser Stelle hätte nun Faust seine Wahrheitssuche resigniert aufgeben können: „Es lohnt nicht weiter zu suchen, ich werde mich jetzt ganz anderen Dingen zuwenden.“ Aber er entschied sich anders:

 Drum hab ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund; …

 Dass ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,

 

Welch eine fatale Entwicklung! Ein hochgebildeter Mensch wendet sich der Magie zu und nimmt Kontakt mit der Geisterwelt auf, um dem Rätsel des Lebens auf die Spur zu kommen.

   Wie fatal ein solcher Schritt wirklich ist, kann allerdings nur jemand ermessen, der diesen Weg selber beschritten hat. Der normale Mensch hat vor solchen Dingen eine natürliche und berechtigte Scheu, oder schlichtweg keine Ahnung von der sich da verbergenden Realität. Was vielleicht auch ganz gut so ist!

  

Als ich 1985 mich mit magischen Dingen zu beschäftigen begann und wenig später auch Kontakt mit Geistern aufnahm, war ich auch ziemlich enttäuscht vom Leben. Mein Leitmotiv war aber eher die Neugier und ich bin auch mehr hineingeraten, als das ich von mir aus diese Dinge gesucht hätte.

  Aber am Ergebnis änderte dies wenig. Genau wie Faust erlebte ich die Wirkmächtigkeit übernatürlicher Dinge, war ich fasziniert von einer unsichtbaren Realität, die einem normalerweise im Alltag verschlossen bleibt. Um am Ende – genau wie Faust im Falle von Grete – mit Entsetzen zu sehen, wohin mich die Dinge gebracht hatten.

   

Hier allerdings endet die Parallele. Während Faust nach seinem Debakel noch viele Jahre im Teufelspakt blieb, ergriff ich  die sich mir überraschend entgegenstreckende Hand Gottes, und ließ mich aus dem Sumpf erretten, in den ich hineingeraten war: (bitte gelben Button anclicken)

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